english/deutsch
         
 
Home: www.danny-strasser.de
ich sehe was was du nicht siehst
 
 
<< Zurück

TV-Beitrag: Swooping

Video zum Thema
TV-Beitrag: Swooping Meisterschaft

6. German Swooping Open Meisterschaften
TV-Beitrag vom Donnerstag, 03.07.2008, auf ZDF "Volle Kanne"
Beitragslänge: ca. 3:00 min.

Vom 27.-29. Juni fanden in Fehrbellin bei Berlin die 6. German Swooping Open Meisterschaften statt. 43 Fallschirmspringer aus 11 Nationen nahmen an dieser inoffiziellen offenen Deutschen Swooping-Meisterschaft teil.

 

"Swooping" bezeichnet den schnellen Sturzflug eines Greifvogels beim Beuteschlagen. Wie ein Falke schießt auch der "Swooper" mit seinem Fallschirm bei einer Steilspirale mit einer Sinkrate von bis zu 140 km/h in Richtung Erde, um die Fallenergie nur wenige Meter über dem Boden in einen horizontalen, schnellen Flug umzuwandeln.

Ein Flugzeug, das bis zu 18 Personen befördern kann, bringt die Wettkämpfer in eine Höhe von rund 1.800 Meter über Grund. Dort angekommen werden Gruppen von je fünf Fallschirmspringern abgesetzt, die recht schnell ihren Schirm öffnen und sich über dem Landeplatz eine günstige Anflugposition suchen, um diesen dann nacheinander anzuswoopen.
 
Geswoopt wird dann an einem so genannten "Pond", einem 70x10 m großen Wasserbecken. Dabei steuert der Fallschirmpilot in einer Steilspirale den Anfang des rund 1 m tiefen Ponds an, um dann möglichst flach über diesen zu gleiten. Der Pond bietet zum einen eine erhöhte Sicherheit und zum anderen die Möglichkeit, spektakuläre Flugmanöver auszuführen. Der Anflug eines Swoopers wird mit einer Signalhupe angekündigt.


         

 
 
Die Wettkämpfe in Fehrbellin fanden unter schwierigen Wetterbedingungen statt: Windböen und immer wieder einsetzender Regen zwangen die Veranstalter wiederholt zu stundenlangen Unterbrechungen mit langen Standby-Zeiten, die die Wettkämpfer mit Videos und Tischtennis-Spielen überbrückten. Deshalb konnten am Freitag und Samstag auch nur die Disziplinen Distance und Speed Carve ausgetragen werden - und selbst das auch nur teilweise. So musste der Sonntag als Reserve-Tag nach einer bis in die Morgenstunden tobenden Party als Wettkampftag herhalten. Bei Sonnenschein konnten nun alle restlichen Distance- und Speed Carve Sprünge nachgeholt sowie die Zone Accuracy ausgetragen werden. Der eigentlich im Anschluss geplante Freestyle-Bewerb musste aus Zeitmangel leider abgesagt werden.

Der Wettkampf wurde in 3 Disziplinen ausgetragen:
1. Distance
2. Speed Carve
3. Zone Accuracy



Distance:
Der Pilot muss mit seinem Körper durch eine in 1,50 m Höhe angebrachte Lichtschranke (Eingangstor) fliegen, damit sein Swoop gewertet wird. Beim Durchfliegen der Lichtschranke ertönt ein lauter Pfeifton. Dann wird die Distanz des ersten Bodenkontakts gewertet. Um eine möglichst weite Strecke zurückzulegen versuchen viele Piloten nach dem Passieren der Lichtschranke etwas Höhe zu gewinnen und strecken ihre Beine weit nach vorn, um auf dem Hinterteil rutschend zu landen. Der erste Bodenkontakt muss innerhalb eines 10 Meter breiten Korridors erfolgen, um gewertet werden zu können.

 
Speed Carve:
Wie bei "Distance" muss der Pilot erst eine Lichtschranke am Pond und dann in einem "75° Carve" (einer markierten Kurve) eine 70 Meter lange Strecke durchfliegen. Am Ende dieser Strecke ist eine zweite Lichtschranke angebracht. Somit muss sich der Pilot während der ganzen Mess-Strecke bei hoher Geschwindigkeit bodennah bewegen. Beim Speed Carve werden Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h erreicht!

 
Zone Accuracy:
Auch hier muss der Swooper eine 1,50 m hohe Lichtschranke passieren. Dann kann er maximal 100 Punkte sammeln: Am Pond sind 4 Tore ("Marker") aufgestellt. Wenn der Swooper beim Passieren dieser Tore jeweils mit einem Fuß das Wasser berührt, kann er dabei 4 x 15 Punkte, also insgesamt maximal 60 Punkte sammeln. Berührt er das Wasser gar nicht bekommt er hier keine Punkte. Bei weniger Wasserkontakt erhält der Pilot entsprechend weniger Punkte.

Auch beim Land-Überflug gibt es Punkte: Die erlaubte Landefläche ist ein 10 Meter breiter Streifen, der in insgesamt 4 Wertungszonen 5/ 4/ 3/ 2 m lang) und 2 Strafzonen aufgeteilt ist (je 3/ 4 m lang). Die maximale Punktzahl von 40 Punkten kann der Swooper bei der Landung in der nur 2 x 10 Meter großen Zone 4 erreichen. Landet er früher, gibt es weniger Punkte. Schießt der Pilot über die Zone mit der größtmöglichen Punktzahl hinaus und landet in einer der beiden Strafzonen 5 oder 6 gibt es sogar Punktabzug (-10 bzw. -25 Punkte)! Landet der Springer nicht sauber auf seinen Füßen (z. B. wenn er hinfällt oder sich abstützt) werden 10 Punkte abgezogen. Bei Landung außerhalb der 6 Zonen geht der Swoop mit 0 Punkten in die Wertung ein.

 
Bei Distance, Speed Carve und Zone Accuracy werden jeweils zwei Durchgänge geflogen, deren Ergebnisse addiert werden. Diese Disziplinen werden nach den Regeln der FAI (Fédération Aéronautique International) geflogen. Es gibt sowohl Einzelwertungen als auch eine Gesamtwertung und jeweils eine Deutsche und internationale Wertung.
Der Gewinner der Deutschen Gesamtwertung qualifiziert sich für die Swooping Weltmeisterschaften 2008 in Südafrika.

 
Preisgelder:
Insgesamt wurden in der internationalen Wertung 2.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet (1.500/ 300/ 200 EUR). Der Gewinner der Deutschen Wertung wird zum Red Bull Air Race in Budapest eingeladen.


Ergebnisse:

 
Deutsche Gesamt-Wertung: Internationale Gesamt-Wertung:
1. Markus Scheuermann   1. Wuzi Wagner (A) (Bild u. l.)
2. Dirk Höhne   2. Pablo Hernandez (E) (Bild u. r.)
3. Mike Kleist   3. Brian Vacher (GB)  

 
  Der beste Swooper beim German Swooping Open 2008: Wuzi Wagner aus Österreich!   Der Spanische Favorit Pablo Hernandez erreichte in der internationalen Gesamtwertung Platz 2  

 

ZDF, Volle Kanne
Swooping – 6. German Swooping Open Meisterschaft
TV-Beitrag vom 03.07.2008, ca. 3:00 min.

Video ansehen, ISDN-Version (320 x 240)
Video ansehen, DSL-Version   (512 x 384)